Fluoreszenz-/UV-Vis-Spektroskopie und Lebensdauerbestimmung in kondensierter Phase
Von weiterem Interesse in unserer Arbeitsgruppe sind spektroskopische Untersuchungen an photophysikalisch relevanten Biomolekülen. ESPT-Prozesse (excited state proton transfer) von photoprotektiven Substanzen wie z.B. Hydroxycoumarinen bzw. Hydroxyflavonen können auch in flüssiger Phase untersucht werden. Ein weiteres Augenmerk liegt in der Analyse der photophysikalischen Prozesse von mehrkernigen Metallkomplexen in Lösung. Hierbei sind insbesondere die Wechselwirkungen von mehreren Metallzentren (speziell von Übergangsmetallen) und mögliche kooperative Wirkungen der Metall-Atome von Interesse.
Für die nähere Charakterisierung der zu untersuchenden Substanzen werden in kondensierter Phase UV/Vis- und Fluoreszenzspektroskopie angewendet und Lösungsmitteleinflüsse (Solvatochromie) untersucht. Photolumineszenzuntersuchungen werden mit einem Fluorolog 3-22 τ (Horiba Jobin-Yvon), einem modular aufgebauten Fluoreszenzspektrometer, durchgeführt.
Des Weiteren werden Lebensdauern des angeregten Zustandes sowohl mittels Phasenmodulationsfluorometrie (Fluorolog 3-22 τ) als auch mittels TCSPC - time correlated single photon counting (DeltaFlex, Horiba Jobin Yvon) bestimmt. TCSPC ist eine besonders geeignete Methode, wenn die Lebensdauer von schwächeren Fluorophoren (wie sie z.B. bei übergangsmetallhaltigen Komplexen auftreten) bestimmt werden soll. Anhand der Lebensdauern ist es möglich, den angeregten Zustand näher zu charakterisieren.
Abbildung 1: Fluoreszenzspektren (gestrichelt) eines Pd3-Komplexes (schwarz) im Vergleich mit der Emission des Liganden (orange) sowie der zugehörigen UV/Vis-Spektren (durchgezogene Linien) gelöst in DMSO. Die Lebensdauern des Komplexes betragen 222 ns an Luft und 1.4 - 1.7 μs unter Argonatmosphäre.