Nachwuchsforscherin der Toxikologie für Tagungsbeitrag ausgezeichnet

Die Preisträgerin Lea Thibol umrahmt von Prof. Dr. Nicole Schupp (Universität Düsseldorf) und Prof. Dr. Jörg Fahrer (RPTU). Quelle: Hans-Jörg Martus/GUM
Die Preisträgerin Lea Thibol umrahmt von Prof. Dr. Nicole Schupp (Universität Düsseldorf) und Prof. Dr. Jörg Fahrer (RPTU). Quelle: Hans-Jörg Martus/GUM
Fluoreszenzmikroskopische Aufnahme menschlicher Darmzellen mit Zellkern (blau) und Zytoskelett (grün). Quelle: Lea Thibol
Fluoreszenzmikroskopische Aufnahme menschlicher Darmzellen mit Zellkern (blau) und Zytoskelett (grün). Quelle: Lea Thibol

Bei der Tagung der Gesellschaft für Umwelt-Mutationsforschung (GUM) wurde Lea Thibol, Doktorandin am Fachbereich Chemie, mit dem Preis für das am besten präsentierte Poster ausgezeichnet. Lea Thibol forscht in der Arbeitsgruppe von Professor Jörg Fahrer in der Fachrichtung Lebensmittelchemie und Toxikologie. Im Rahmen Ihrer Doktorarbeit entwickelt sie ein Testsystem in menschlichen Zellkulturen zum Nachweis krebserzeugender Stoffe als Ersatz zum Tierversuch. 

Krebserregende chemische Substanzen lassen sich anhand ihrer Wirkung in zwei Klassen einteilen. Die erste Klasse an chemischen Substanzen schädigt primär das Erbgut, also unsere Gene, und führt so zu Krebs. Diese werden daher als gentoxische Kanzerogene bezeichnet. Demgegenüber stehen bei der zweiten Klasse krebserregender Substanzen andere Prozesse im Vordergrund, wie z.B. eine gesteigerte Zellteilungsrate und die Aktivierung bestimmter Signalwege, die schließlich Krebs auslösen. Diese Substanzen werden nicht-gentoxische Kanzerogene genannt. Während für die erste Substanzklasse zahlreiche etablierte Testverfahren existieren, können solche nicht-gentoxischen Kanzerogene bisher ausschließlich in Langzeit-Tierstudien erkannt werden.

Das Promotionsvorhaben von Frau Thibol läuft im Rahmen des EU-geförderten Projektes PARC („Partnership for the Risk Assessment of Chemicals“) und ist Teil eines größeren Konsortiums. Die Promotionsarbeit zielt darauf ab, relevante Prozesse der Krebsentstehung in menschlichen Darmzellmodellen durch eine Kombination verschiedener Analyseverfahren zu erfassen. Dieses Testverfahren soll dazu beitragen, nicht-gentoxische krebserzeugende Chemikalien zukünftig ohne den Einsatz von Tierversuchen zu identifizieren.

Mit Ihrem Poster auf der GUM-Tagung, welche vor kurzem in Ludwigshafen stattfand, stellte Frau Thibol Ihre bisherigen, vielversprechenden Ergebnisse vor. Hierbei analysierte Sie eine Vielzahl an chemischen Verbindungen beider krebserregender Substanzklassen in menschlichen Darmzellmodellen. Zu diesem Zweck setzte sie erfolgreich biochemisch-toxikologische, zellbiologische und bildgebende Verfahren ein. Für die Präsentation Ihrer Daten gewann Lea Thibol den mit 200 € dotierten Posterpreis der GUM, die sich als Fachgesellschaft mit genetischen Schädigungen durch Umwelteinflüsse im Kontext der Krebsentstehung befasst.

 

Fragen beantwortet:

Prof. Dr. Jörg Fahrer
Fachrichtung Lebensmittelchemie und Toxikologie

Fachbereich Chemie
Tel.: 0631 205-2974

E-Mail: joerg.fahrer(at)chem.rptu.de

https://chem.rptu.de/ags/ag-fahrer


https://www.eu-parc.eu/

Die Preisträgerin Lea Thibol umrahmt von Prof. Dr. Nicole Schupp (Universität Düsseldorf) und Prof. Dr. Jörg Fahrer (RPTU). Quelle: Hans-Jörg Martus/GUM
Die Preisträgerin Lea Thibol umrahmt von Prof. Dr. Nicole Schupp (Universität Düsseldorf) und Prof. Dr. Jörg Fahrer (RPTU). Quelle: Hans-Jörg Martus/GUM
Fluoreszenzmikroskopische Aufnahme menschlicher Darmzellen mit Zellkern (blau) und Zytoskelett (grün). Quelle: Lea Thibol
Fluoreszenzmikroskopische Aufnahme menschlicher Darmzellen mit Zellkern (blau) und Zytoskelett (grün). Quelle: Lea Thibol